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Andererseits muss man verstehen, dass nicht alle SEN-Lernende gleich sind. Da sich die Projekt-
gruppe darauf geeinigt hat, vor allem mit Menschen mit geistiger Behinderung zu arbeiten, ist es
notwendig, im Vorfeld sehr genau zu definieren, welche Grundvoraussetzungen, Kompetenzen
und Fähigkeiten gegeben sein müssen, um VR-gestützten Unterricht bei dieser Zielgruppe erfolg-
reich einzusetzen.
Im Allgemeinen wurden die Fokusgruppen in allen Ländern mit großer Sorgfalt durchgeführt und
alle Fragen und Möglichkeiten intensiv diskutiert und erörtert. Hinsichtlich der Grundsituationen,
den Voraussetzungen und möglichen Hindernisse beim Einsatz von VR im WBL, insbesondere bei
SEN-Lernenden, lassen sich folgende Erkenntnisse zusammenfassen:
• Die Breitband-Internetversorgung scheint sich langsam zu verbessern und in vielen Län-
dern kein Problem mehr darzustellen (RA1, RA2).
• Die IKT-Kenntnisse der Lernenden oder ihre Motivation, VR zu testen, sollten keine grö-
ßeren Probleme verursachen (RA10, RA11).
• Auch die Motivation der Lehrenden, VR im Unterricht einzusetzen, wird überwiegend als
neutral bis positiv bewertet (RA7).
• Ein Hindernis ist, dass die meisten Berufsbildungseinrichtungen weder über VR-Hardware
noch über VR-Anwendungen verfügen (nur in ES ist die Situation viel besser, teilweise
auch in IE und AT) (RA3, RA4).
• Die Situation wird noch schwieriger, wenn man bedenkt, dass das Bewusstsein von Ma-
nagern*innen und Lehrenden für VR und ihren Einsatz im Unterricht gering ist (mit klei-
nen Ausnahmen in ES, IE und PL) (RA5, RA6).
• Die größte Herausforderung scheint die geringe IKT-Kompetenz der Lehrkräfte sowie das
Fehlen pädagogischer Kenntnisse und Fähigkeiten für den Einsatz von VR im Unterricht
zu sein (mit kleinen Ausnahmen in AT, IE und ES) (RA8, RA9).
• Erfreulich ist, dass die Ergebnisse einmal mehr die Notwendigkeit des Projekts und auch
seinen pädagogischen Ansatz rechtfertigen!
• Die Zugänglichkeit zum Breitband-Internet, die IKT-Kenntnisse der Lernenden und die
Motivation aller arbeiten für unser Projekt.
• Die Anschaffung von Hard- und Software sowie die Sensibilisierung (wahrscheinlich in
umgekehrter Reihenfolge) von Berufsbildungsmanagern*innen und Lehrkräften stellt ein
großes Problem dar ... das jedoch überwunden werden kann, wenn man gute Argumente
hat und die Vorteile für alle Beteiligten klar erkennen kann.
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