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Einsatz von VR in sehr kleinen Lerngruppen raten (siehe nächsten Punkt), könnte ein sol-
ches Vorgehen praktikabel und zielführend sein und dennoch ein umfassendes inklusives
Lernen gewährleisten.
• In jedem Fall muss das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden der Lernenden
immer im Vordergrund stehen. Daher muss im Vorfeld geklärt werden, ob und inwieweit
VR-Lernen für die jeweiligen SEN-Lernenden förderlich ist und welche besonderen Vor-
bereitungen für sie notwendig sind. Es ist immer ratsam, sich im Vorfeld mit Erziehungs-
berechtigten, Ärzten*innen, Psychologen*innen, Beratern*innen, Lehrkräften etc. abzu-
sprechen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Empfehlungen: 8) Klein ist schön: Ob Sie nun mit SEN-Lernenden arbeiten oder nicht - VR ist derzeit
nicht sehr geeignet für die Arbeit mit großen Gruppen (vor allem nicht am Anfang). Technische
Probleme, Langeweile und passive Zeit demotivieren schnell und zerstören den Unterricht!
• Obwohl in den letzten Jahren in vielen Bereichen erhebliche Fortschritte erzielt wurden,
sollte man die Zuverlässigkeit der Hardware, die IKT-Kompetenz der Menschen, die Funk-
tionalität und die grafische Qualität der Apps nicht überschätzen - VR-Lernen ist fehler-
anfällig, mühsam und langsam, besonders in Gruppen!
• Arbeiten Sie daher nur in kleinen Lerngruppen (max. 4-6 Lernende) - vor allem am An-
fang! Individuelle Einzelgespräche werden sehr wahrscheinlich notwendig sein!
• Integrieren Sie nur kurze VR-Lerneinheiten (max. 30 Minuten) in den Unterricht, vor al-
lem, wenn nicht alle über eine VR-Ausrüstung verfügen - es gibt nichts Langweiligeres, als
anderen dabei zuzusehen, wie sie VR genießen.
Empfehlungen: 9) WBL-Themen: Es gibt immer mehr Apps, die auf Berufsbildung/WBL abzielen,
aber es ist nicht immer der Fall, dass ihre Qualität und/oder ihr Inhalt für die Lernziele Ihrer Gruppe
ausreichend sind - sehr oft braucht es Kreativität und umfangreiche pädagogische Fähigkeiten, um
Apps für Berufsbildung/WBL nutzbar zu machen! Auch dies ist eine Aufgabe, die die Lehrenden
aus eigener Initiative lösen müssen!
• Generell ist es schwierig, Empfehlungen für Apps zu geben, wenn die Berufe nicht klar
definiert sind. Natürlich sollten die Best-Practice-Beispiele aus dem E-Kompendium ver-
wendet werden, aber es wird auch dringend empfohlen, immer wieder nach neuen Apps
Ausschau zu halten - jeden Monat werden neue veröffentlicht!
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